Burgruine Rötteln mit blühenden Obstbäumen im Vordergrund

Eine einflussreiche FamilieDie Herrenvon Rötteln

Die Herren von Rötteln waren im 12. und 13. Jahrhundert die mächtigste Familie in der Gegend um Lörrach. Sie sind die ursprünglichen Erbauer der Burg und machten auch in Basel und darüber hinaus ihren Einfluss geltend. Fünf Generationen der Familie sind nachweisbar.

Blick auf den Bergfried mit vorgelagerter Brücke zum Eingangstor von Burg Rötteln

Wehrhaft durch Brücke, Tor und Bergfried.

Wer war der erste Herr von Rötteln?

Dietrich von Rötteln ist der Erste seiner Familie, der 1103 mit Namen in einer Urkunde genannt wurde. Die Familie stammte wahrscheinlich aus dem schweizerischen Thurgau und bekam Güter in der Umgebung von Lörrach zur Verwaltung übergeben. Vor allem in Basel spielten sie in der Folgezeit immer wieder eine wichtige Rolle. Dietrichs Sohn und wie auch sein Enkel starben beide auf einem Kreuzzug ins Heilige Land: Der Sohn begleitete 1147 den Stauferkönig Konrad III., der Enkel 1189 den Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa.

Wer waren die Herren von Rötteln?

Ihr Einfluss reichte weit. In der Region von Lörrach waren sie die mächtigste und bekannteste Adelsfamilie. Die Herren von Rötteln waren ehrgeizig. Hohe geistliche Ämter sind dafür ein Zeichen. Die Familie konnte immer wieder die Bischofswürde in Basel oder Konstanz erlangen. Doch die Politik, innerhalb der Familie hohe Ämter zu erwerben, kostete Kraft und Geld. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wuchs die Schuldenlast und die Macht der Familie nahm ab.

Grabplatte der Herren von Rötteln mit badischem/hachbergischem Wappen, 14.Jahrhundert

Die Grabplatte mit dem Wappen der Herren von Rötteln befindet sich heute an der Außenmauer der Kirche zu Rötteln.

Luftansicht von Burg Rötteln

Die Burg wurde zur Residenz ausgebaut.

Warum kam die Burg in den Besitz einer anderen Familie?

Liutold II. war ein Kirchenmann, Domherr zu Basel. Da er 1316 ohne Nachkommen starb, endete mit ihm die männliche Linie der Herren von Rötteln. Doch seine Nichte Agnes, die letzte ihres Namens und einzige Erbin, hatte 1298 Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg geheiratet. Liutold II. schenkte die Burg den Hachbergern. Zwei Söhne von Rudolf und Agnes zogen auf der Burg ein und bauten sie zur Residenz aus.

An der Außenwand der Kirche von Rötteln hat sich eine riesige Steinplatte mit dem Wappen der Herren von Rötteln erhalten – ein wichtiges Zeugnis der Grabmalskunst des 13. Jahrhunderts.

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